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Interview mit J.M. Ash

 

Ich dürfte die Liebe J. M. Ash - Autorin interviewen. Ich habe mir speziell für sie ein paar Fragen aus dem Finger gezogen 😀

 

⌛️ 1. Was mich immer schon bei Autoren am meisten interessiert: Wie entstehen deine Figuren? Entwickeln sie sich über eine längere Zeit in deinem Kopf als Fantasie oder lässt du sie spontan entstehen und sie wachsen mit deiner Geschichte zu einer reifen Persönlichkeit? ⌛️

 

Ehrlich gesagt, es ist ganz verschieden. Jeder Protagonist ist ein Wesen für sich. Meistens weiß ich von Beginn an, wie er/sie aussehen soll, aber das war es dann auch schon. Was demjenigen passiert, ob schon in der Vergangenheit oder erst zukünftig, entwickelt sich erst danach. Jeder muss dann lernen, mit dem Schicksal umzugehen, das ich ihnen gebe. Sobald die Eckpfeiler stehen, entwickelt sich die Geschichte von ganz allein.
Ich mag es, wenn meine Charaktere ihren Weg gehen wollen und dabei auch falsche Entscheidungen treffen. Sie treiben mich damit gern in den Wahnsinn, aber für mich macht es sie menschlich.
Im echten Leben liegen wir oft genug falsch mit dem was wir tun und müssen daraus Konsequenzen tragen.
Manchmal sitzen die Figuren aber auch schon eine lange Zeit in meinem Kopf und teilen mir etwas mit, nerven mich solange bis ich mich ihnen widme. Dann steht die Geschichte schon zu 50% und ich muss mir nur noch überlegen, wie ich alles umsetze und was ich einbauen kann.

 

 

⌛️ 2. Du liebst ja Musik und das liest man ja aus deinen Büchern heraus. Das fließt ja mehr oder weniger auch in deine Charaktere hinein. Welche Bands inspirieren dich am meisten beim Schreiben? Also, wo fließt es geradezu aus dir heraus, wenn du es hörst? ⌛️

 

Immer! Es gibt keine Geschichte, die nicht mit Musik entstanden ist. Bands gibt es wahnsinnig viele, die beim Schreiben im Hintergrund ihre Songs trällern. Aber meine Charaktere sind es, die sich ihre Musik aussuchen. Nur wenn es wirklich passt, kann ich mich richtig damit befassen. Mit jedem einzelnen verbindet mich ein Lied, das ich manchmal sogar in Dauerschleife höre. Ein Song ist in verschiedenen Bausteinen aufgebaut, genauso sind es meine Protagonisten. Und wenn man gerade denkt, den einen zu kennen, zeigt er nochmal eine andere Facette.
Bei mir startet jeder Tag mit einem bestimmten Song. Whiskey Lips von Charles Esten ist seit nun gut drei Jahren mein Weckton. Jeden Morgen säuselt er mir ins Ohr und animiert mich dazu, aufzustehen und etwas zu erzählen. Wenn ich dann meinen Sohn wecke, haben wir gemeinsam beinahe jeden Tag das große Glück Shallow von Bradley Cooper und Lady Gaga zu hören. Meistens liegen wir da kuschelnd im Bett und singen mit. Wenn ich dann meinem Brotjob nachgehe, erklingen die Töne von Set it off oder Falling in reverse. Aber auch The Baseballs oder Brad Paisley begleiten mich durch den Tag. Es ist immer irgendeine Band oder ein Sänger da, der mich beflügelt.

 

 

⌛️ 3. Wie sieht deine Umgebung aus, wenn du schreibst? Schreibst du gerne zu bestimmten Zeiten oder bei einem bestimmten Wetter? ⌛️

 

Ich schreibe wahnsinnig gerne bei Sonnenschein, aber Ideen kommen mir oft genug, wenn es gewittert. Die Zeiten richten sich ganz nach meinem Alltag. Ich arbeite in meinem Brotjob und bin Mama, da steht das Geschichten erzählen oft hinten an. Meine Umgebung ist prinzipiell chaotisch. Auf meinem Schreibtisch fliegen Notizen herum bei denen keiner den Durchblick hätte.

 

 

⌛️ 4. Wie ist es für dich, wenn du ein Buch fertig gestellt hast? Was empfindest du dabei? Bist du traurig oder glücklich? ⌛️

 

Sowohl als auch. Ich bin natürlich froh, wenn ich es geschafft habe und die Story ihr Ende gefunden hat. Erst recht, wenn ich mich dafür entschieden habe, dass es kein Happy End geben wird. Aber ich werde auch etwas sentimental, schließlich muss ich mich von meinen Protagonisten verabschieden. Und dann beginnt ein neues Abenteuer.

 

 

⌛️ 5. Und meine letzte Frage... Trommel…wirbel…: Wie reagierst du auf negative Kommentare oder Rezensionen? ⌛️

 

Ich gehe immer erst schmollen. Man kann nicht jeden mit seinen Geschichten überzeugen. Manchmal tut es weh, wenn man liest, dass es nicht dem entsprochen hat, was der Leser sich vorgestellt hat. Aber damit muss man leben. Ich habe das Glück, dass die Leser mir oft genug Nachrichten schicken und mir erzählen, was sie gestört hat. Das macht es für mich leichter, mich mit der Kritik auseinander zu setzen. Einfach nur eine Rezension lesen bringt mich nicht weiter. Ich selbst als Leser ignoriere Rezensionen oft genug und mache mir mein eigenes Bild. Eben weil die Geschmäcker so verschieden sind. Aber wie jeder andere Autor auch, freue ich mich mehr über gutes Feedback.

 

 

Das wars auch schon. Vielen lieben Dank für das Interview. Ich hatte sehr viel Freude daran deine Antworten zu lesen und bedanke mich natürlich auch für deine Zeit und deine Gedanken 🥰♥️

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