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Interview mit Axel Kruse

1) Stell dich doch am besten erstmal deinen Lesern und meinen Followern vor. Am besten mit den Worten deiner Freunde und Familie ;) Das macht es doch ein wenig interessanter 

Meine Mutter (und so manche andere Verwandte) würden sagen: Die Schule hat er mit ach und Krach geschafft, ständig um die Versetzung kämpfend, amtlich attestiert wurde ihm, dass er nichts kann,vor allem in Deutsch. Dass aus dem noch was geworden ist (selbständiger Steuerberater/18 Angestellte, Schriftsteller, Literaturpreise), ist schon unerwartet passiert. Verheiratet ist er, vier Kinder,eine Enkeltochter. Daneben hat er vier Hunde, eigentlich doch mindestens drei zu viel.

2) Du schriebst mir, dass du bereits mit ca. deinem 14. Lebensjahr schreibst. Welches Genre hat dich damals besonders angesprochen oder schreibst du immer noch im selben Genre?

Seit meinem 14. Lebensjahr versuche ich mich schriftstellerisch zu betätigen. Die damaligen Versuche sind (glücklicherweise) nicht mehr überliefert. Mein Vater hat mir in frühesterKindheitallabendlich vorgelesen, zuerst Karl May und danach dann einen Science Fiction Roman (ein alter Schinken aus seiner Kindheit), damit hatte er mich angefixt. Seitdem gab es für mich nur nocheineinziges Genre, die Science Fiction, dem ich bis heute treu geblieben bin.

3) Würdest du heute deine Geschichten wieder so schreiben? 

Wenn ich heute meine Geschichten von früher lese, also die, die ich aufgehoben habe, dann weiß ich, dass ich das Thema durchaus erneut so wählen würde, allerdings würde ich vermutlich andersdarangehen. Meine Geschichten waren anfänglich sehr (sehr sehr) kurz. Das hat sich über die Jahre und Jahrzehnte geändert. Würde ich dieselben Geschichten erneut erzählen, ich würde sie vermutlichausführlicher schildern, was aber am eigentlichen Handlungsstrang und dem Plot nicht viel ändern würde.

4) Würdest du deine Bücher verfilmen lassen, wenn sich dir die Möglichkeit bieten würde?

Ich habe einen Bekannten, der vor, ich schätze mal, ungefähr 25 Jahren einen Oskar in Hollywood für seinen Animationsfilm bekommen hat, den er während seiner Studienzeit drehte. Der hat mir seinerzeit immer gesagt: Deine Geschichten lassen sich nicht verfilmen, weil du das für die Tricktechnik notwendige Budget nicht zusammen bekommst. Nun, ich würde nicht nein sagen, wenn sich jemand melden würde, aber das ist dann doch noch recht unwahrscheinlich.

5) Wenn ja, hättest du da vielleicht schon Schauspieler im Kopf, die deine Charaktere darstellen würden? 

Die weibliche Hauptrolle würde ich Astrid Fünderich (Soko) anbietenwollen, mit der bin ich nämlich zur Schule gegangen. Ansonsten wäre ich da völlig frei.

6) Hast du als Autor eigentlich ein Lieblingsbuch von dir selbst? Vielleicht sogar einen Charakter den du einfach nicht gehen lassen wolltest?


Das Lieblingsbuch ist immer das, das ich im Augenblick schreibe. Insofern momentan: Zeitreisen gehen anders. Das wird vermutlich noch 2020 veröffentlicht werden. Aber auch Derolia (ist ja noch nicht so lange her, dass ich das geschrieben habe) ist ein Favorit. Der Protagonist dort, Samuel Kors, hat es mir angetan. Der ist, wenn man so will, ein Fernfahrer. Natürlich mit seinem Raumschiff. Er bewegt Fracht von A nach B und gerät damit immer wieder völlig zwischen die Fronten. Er bestreitet in Derolia sein drittes Abenteuer (Kirkasant und Sylvej sind die ersten beiden) in einem Universum, in dem auf der Erde die Faschisten regieren und auf Derolia die Royalisten, die auch nicht viel besser sind. Ju Honisch (eine vielleicht bekannte Autorenkollegin), die mir das Geleitwort geschrieben hat, sagt, dass er ein Drauf- und Drunter- sowie irgendwie seitwärtsvorbeigänger ist. Ein Underdog, der sich seine Menschlichkeit in einer unmenschlichen Umgebung bewahrt hat.

Der vierte Band ist übrigens angefangen, er trägt den Arbeitstitel "Eier". Und ja, ich arbeite derzeit an vier Projekten gleichzeitig.


7) Wie kommst du auf deine Ideen? Hast du einen persönlichen Bezug? 

Ideen kommen bei mir aus dem Leben, dem persönlichen Leben. Ich setze michin meinen Büchern viel mit dem Faschismus auseinander. Vor allem auch deshalb, weil ich mich frage, was meinen Großvater dazu gebracht hat, 1933 mit Hurra in die SS einzutreten, später dann, ab 1943im SS-Hauptamt in Berlin zu sitzen (dort in der Statistik-Abteilung des III. Reichs, im sog. statistisch wissenschaftlichen Instituts der SS unter Dr. Richard Korherr). Er war zwar nie ein hoherDienstgrad (Unteroffizier), diese Abteilung unterstand jedoch direkt Himmler und hat für die Reichsführung jede Statistik gemacht, die für diese wichtig war. - Nun, was hat meinen Großvater dazugebracht, dies zu tun? Denn unfreiwillig, wie so mancher anderer, war das nicht. - Auch wenn ich versuche in meinen Büchern einer solchen Motivation auf den Grund zu gehen, bin ich immer noch nichtschlauer geworden.


Vielen Dank Axel, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. 

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